Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Das stand aber nicht in meinem Arbeitsvertrag

von lachmaus
Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P12 / Gen
Edward Anthony Masen Cullen Isabella "Bella" Marie Swan
09.04.2009
09.05.2011
29
104.934
29
Alle Kapitel
1.697 Reviews
Dieses Kapitel
113 Reviews
 
Link kopieren
Datenschutzinfo
 
09.04.2009 2.685
 
Das stand aber nicht in meinem Arbeitsvertrag


Inhalt: Bella Swan wird die persönliche Assistentin des großen Edward Cullen. Gerade als klar wird, dass dieser jegliche Hilfe verweigert und sie für absolut inkompetent hält, stimmt sie widerwillig zu, seine Alibigeliebte zu spielen. Doch keiner hat mit den gefährlichen Konsequenzen gerechnet, die auf diese Abmachung folgen - genauso wenig wie mit Edwards Art, eine Beziehung zu schauspielern, was Bellas Gefühle recht schnell völlig durcheinander bringt.
Warning: ExB, AH
Rating: P12
Banner: von dubdug, von Nutik, von mir
Lied zur Story: Love Story Meets Viva La Vida (Jon Schmidt)
Awards: FFGA - Beste Abgeschlossene Romanze 2010 (Sieger-Urkunde), DHA - Evergreen (Sieger-Urkunde)
Blog: http://fluffandcheese.wordpress.com
Anmerkungen:
Hallo ihr Lieben!
Herzlich Willkommen bei meiner ersten Fanfiktion „Das stand aber nicht in meinem Arbeitsvertag“!
Das hier war meine erste Fanfiktion, die mir immer noch unheimlich viel bedeutet, da ich durch sie erst im Twilight-Fandom Fuß gefasst und wirklich wieder mit dem Schreiben begonnen habe. Ich habe durch diese Story und die Fehler, die ich gemacht habe, viel gelernt. An dieser Stelle deswegen auch noch mal ein großes Dankeschön an all die Leser, die die Entstehung dieser Geschichte verfolgt und mich unterstützt haben! ♥

Entgegen der Datumsanzeige habe ich diese Story bereits im Juli 2009 fertiggestellt. Seitdem gab bereits einen Überarbeitsversuch, den ich aus Zeitgründen aber unterbrochen habe. Fakt ist, dass es inzwischen natürlich viel bei DSANIMA gibt, dass ich gerne ändern würde und alle paar Monate kriege ich wieder einen neuen Rappel, bei dem ich mit der Planung einer Überarbeitung anfange. Jedoch glaube ich, dass mein Herz immer ein wenig zu sehr an dieser Geschichte hängen wird, um das wirklich durchzuziehen, denn trotz ihrer Fehler - oder gerade deswegen - ist sie ein Teil von mir. Deswegen hoffe ich umso mehr, dass ihr auch eure Freude daran haben werdet.

Nun aber vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und viel Spaß beim Lesen!

Mit ganz lieben Grüßen, lachmaus
~*~


1. First Sight

„Na, das sieht doch alles schon sehr schön aus, Ms. Swan!", fasste die kleine Frau mir gegenüber mit den kurzen schwarzen Haaren fröhlich zusammen, während sie die verschiedenen Unterlagen, die wir gerade zusammen durchgegangen waren, in einen Stapel ordnete.

Ich lächelte nur zaghaft und wusste nicht, was ich darauf antworten sollte.

„Ich muss Ihnen ganz offen zugestehen, dass Sie bisher die vielversprechendste Bewerberin sind… ich kann zwar noch nichts mit Sicherheit sagen, aber ich denke, dass Sie morgen bestimmt mit einem positiven Anruf rechnen können", fuhr sie glücklicherweise munter fort.

Wissend, dass ich darauf irgendwie reagieren musste, antwortete ich schmunzelnd: „Das wäre natürlich das Optimalste."

„Sie haben diese trockene und ruhige Art… das gefällt mir. Das findet man bei den Bewerberinnen selten, damit überzeugen Sie mich von Ihrer Kompetenz." Sie zwinkerte mir zu. Wahrscheinlich sollte ich froh sein, dass sie meine ‚trockene und ruhige' Art so positiv einschätzte, also lächelte ich schüchtern.

„Na dann kann ich ja nur hoffen, das auch durch meine Arbeit bestätigen zu können."

Bei dem unausweichlichen Stress eines Bewerbungsgespräches war das ja glatt eine geschickte Antwort gewesen – Glückwunsch Bella.

Gratulieren konnte ich mir wirklich, denn dieses Gespräch in Aussicht auf eine Assistentenstelle war so unerwartet gut gelaufen, dass es schon fast erschreckend war. Sobald ich den Raum betreten hatte, schein meine Gesprächspartnerin auf unerklärliche Weise von mir begeistert zu sein. Sie unterbrach meine erneute Verwunderung, indem sie weiter erläuterte: „Wir machen es einfach so: ich rufe Sie morgen an, um Ihnen mitzuteilen, wie unsere endgültige Entscheidung ausgefallen ist. Dann erkläre ich Ihnen auch die weitere Vorgehensweise, falls Sie die Glückliche sind und die Stelle bekommen. Haben Sie noch irgendwelche Fragen?"

Ich überlegte kurz gewissenhaft, erwiderte dann aber lächelnd: „Nein, bis jetzt noch nicht. Ich schätze, die werden mir dann morgen einfallen, ja nach dem wie das Telefonat ausfallen wird."

Meine Gegenüber lachte kurz auf. „Ich mag Sie, ich mag Sie wirklich!"

Ich erwiderte ihr begeistertes Gesicht zaghaft, merkte aber schon, wie ich verlegen wurde. Glücklicherweise erhob sie sich in diesem Moment und reichte mir über den Tisch hinweg ihre Hand. „Also Ms. Swan. Wir hören uns morgen! Danke für Ihr Kommen!"

Ich erwiderte ihren Händedruck und entgegnete: „Ich muss mich bedanken, Ms. Brandon. Bis morgen." Damit war ich entlassen.

Als ich das Büro verlassen hatte, steuerte ich eilig direkt auf den Fahrstuhl zu und kaum war ich in der Kabine, entfuhr mir ein erleichtertes Seufzen.

Ich konnte es noch gar nicht richtig fassen: Das war gerade ein Vorstellungsgespräch in der E. J. E. CULLEN COMPANY gewesen, bei niemand geringerem als der Alice Brandon für nichts anderes als die Assistentenstelle des berühmtes Edward Cullen.

In meinem Brustkorb kribbelte das starke Verlangen, laut zu kichern oder auf und ab zu hüpfen, doch ich unterdrückte es, so gut es ging. Nicht hier in der Öffentlichkeit, bis zum Auto würde ich mich wohl noch zusammenreißen können.

So schnell ich konnte, flitzte ich zu meinem Wagen und noch bevor ich überhaupt einsteigen konnte, klingelte schon mein Handy.

„Bella, Schatz! Erzähl, wie ist es gelaufen?", quiekte Renee, meine Mutter am anderen Ende der Leitung, kaum dass ich abgenommen hatte. Diese kindliche Art von ihr liebte ich.

„Hast du einen Sensor da drüben? Woher wusstest du, dass ich jetzt fertig bin?"

„Lenk jetzt nicht ab!", stöhnte sie spaßhaft. „Hast du den Job?"

„Das weiß ich noch nicht, sie rufen mich morgen an. Aber sie meinten schon, dass ich wirklich gute Chancen hätte!" Ich konnte meinen Stolz über dieses gelungene Gespräch nicht verbergen. Leider hatte ich mir mit dieser Aussage ein eineinhalbstündiges Telefongespräch im Auto ans Bein, oder eher ans Ohr, gebunden, in dem ich mit meiner Mutter jeden Satz, den ich mit Ms. Brandon gewechselt hatte, analysierte.

Als ich endlich zu Hause ankam, zog ich mir als erstes meine bequeme Jogginghose an und bereitete mir dann ein leckeres, aber schnelles Abendessen zu, welches ich vor einem gemütlichen Film genoss. Mir zu Ehren zündete ich sogar ein paar Kerzen an. Das war Feiern nach meinem Geschmack. Ich wusste, sollte ich morgen diesen Job kriegen, würde mich meine Freundin Angela mit ihrem Freund Ben in das nächtliche Partyleben zwingen. Es war nicht so, dass die beiden stadtbekannte Feiersüchtige waren, aber sie schienen sich keine Möglichkeit entgehen lassen zu wollen, mich mit ‚sozialer Gesellschaft' terrorisieren zu können. So zumindest nannten sie die betrunkenen und grabschenden Typen in den Clubs, Bars und Discotheken. Doch da ich wusste, dass sie es nur gut meinten, nahm ich es ihnen nicht böse.

Es war ja nicht so, dass ich ein kategorischer Einzelgänger war, nein. Ich mochte einfach nur meine Privatsphäre und meine Ruhe.

Und die hatte ich jetzt. Durch diese Erkenntnis noch entspannter und siegesreicher kuschelte ich mich genießerisch tiefer in meine Sofakissen. Es dauerte nicht lange, bis ich dort in aller Glückseligkeit eingeschlafen war. Nach zwei Stunden wachte ich erfreulicherweise wieder auf, konnte mich in mein Schlafzimmer hieven und mich so vor heftigen Rücken- und Nackenschmerzen am nächsten Morgen bewahren.

Ein breites Grinsen umspielte mein Gesicht schon den ganzen Tag. Na gut, ehrlich gesagt erst seit dem späten Vormittag, aber wer wollte schon kleinlich sein?

Ich wählte freudig Angelas Nummer, nach zwei Mal Klingeln antwortete sie: „Angela Weber?"

„Ich hab ihn!", verkündigte ich triumphierend.

„Oh mein Gott, Bella! Das ist ja… wow, Wahnsinn! Das ist ja einfach super!", rief sie sofort.

Ja, das war es wirklich. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass mir sowas mal passieren würde.

„Ich hab's dir doch gesagt!", gluckste sie.

Das stimmte, ohne Angelas Überredungskunst hätte ich mich wohl nicht mal beworben. Wie wahrscheinlich war es schon, dass bei einem internationalen Unternehmen wie der E. J. E. CULLEN COMPANY deine Bewerbung überhaupt gelesen wird? Geschweige denn, dass du die Assistentin des Semivorsitzenden wirst?

Denn die war ich jetzt: Offizielle rechte Hand von Edward Cullen, das zweite ‚E' im Firmennamen. Ich hatte ihn noch nie persönlich getroffen, nur ab und zu seinen Namen in den Nachrichten gehört. Er war einer der drei Söhne von Dr. Carlisle Cullen, einem sehr berühmten Arzt. Den wiederum kannte ich, obwohl er sich wohl eher weniger an mich erinnern würde. Aber er hatte mal eine sehr komplizierte Operation an meinem Knöchel durchgeführt. Dazu musste ich wohl erwähnen, dass ich zu der Sorte Mensch gehörte, die jegliche Kleinunfälle wie umknicken, dagegen laufen, ausrutschen und ähnliches geradezu magisch anzog.

Seine Söhne hatten ein großes Imperium gegründet, was allein schon aufgrund ihres jungen Alters beachtlich war. Mittlerweile waren sie nicht nur Millionäre und Arbeitgeber für Hunderte von Menschen, sondern schienen auch jegliche Ressourcen leiten zu können, die vorstellbar waren. Ach ja, ‚mein' Mr. Cullen rangierte außerdem unter den Top Ten der begehrtesten Junggesellen des Landes.

Es war gleichzeitig unglaublich und schlichtweg beängstigend, was für eine Verantwortung von heute auf morgen auf meinen Schultern lastete.

Genau deswegen war mein Grinsen jetzt auch so groß: denn diese Verantwortung begann schon heute, deswegen musste ich Angelas Abendpläne jetzt leider zerstören. Dass dabei in meinem Inneren auch schon die Angst vor meinem ersten Tag nagte, konnte ich bisher noch verdrängen. Bisher war ich nur froh, mich so vor meiner Partypflicht drücken zu können.

Meine Freundin war natürlich enttäuscht, meinen Sieg nicht mit mir feiern zu können, aber ich versicherte ihr, das alles nachzuholen, sobald die Zeit es zuließ. Dann entschuldigte ich mich, denn in nicht weniger als einer Stunde war meine Anwesenheit im Büro meines neuen Chefs gefragt.

Nachdem ich aufgelegt hatte, warf ich mich in Windeseile in einen meiner zwei vorhanden Hosenanzüge - Memo an mich selbst: Garderobe weiter ausstatten – und machte mich auf den Weg zu meiner ersten Aufgabe.

Zu sagen, ich wäre nervös, wäre wohl die Untertreibung des Jahres. Ich betete innerlich, dass ich nicht vor lauter Aufregung meinen guten Eindruck von gestern durch dumme Ungeschicklichkeit vernichtete, indem ich etwa eine Flasche Wasser fallen ließ, über eine Teppichkante stolperte oder beim Reden das Atmen vergaß.

Als Alice Brandon mich heute Vormittag angerufen hatte, wurden mir gleich ein paar nützliche Tipps auf den Weg gegeben, was mein zukünftiges Aufgabenfeld genau umspannen würde. Es fing mit den einfachen Sachen wie Kaffee bringen und Jacke aufhängen an und ging dazu über, dass ich meinem neuen Chef quasi den Tag vom Aufstehen und Zähneputzen bis hin zum ins Bett legen und Schuhe ausziehen durchplanen würde.

Ich konnte nur hoffen, dass ich dieser Herausforderung gewachsen war, denn wenn man wie Edward Cullen einen solch hohen Rang inne hatte, konnte bereits ein verpasster Termin verheerende Folgen für das ganze Unternehmen haben.

Mit diesen sorgenvollen Gedanken bepackt hatte ich den Weg bis vor die Tür meines Zielbüros hinter mich gebracht und war nun kurz davor meinen neuen Vorgesetzten kennenzulernen; ich musste nur noch klopfen und eintreten. Von meinem Optimismus war nicht mehr allzu viel übrig. Stattdessen schlug mein Herz einen Schritt zu schnell und meine Hand fingerte nervös an meiner Halskette.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich exakt in der Zeit lag, also atmete ich ein letztes Mal tief durch und konzentrierte mich darauf, selbstbewusst zu wirken.

Ich klopfte angemessen an und wartete kurz, bis mir ein gedämpftes „Herein!" den Eintritt erlaubte.

Als ich die Tür öffnete, standen mir Alice Brandon und ein im Anzug gekleideter Mann meines Alters gegenüber. Wenn man es genau nahm, lehnte Ms. Brandon an dem großen Glasschreibtisch und der Andere, hinter dem ich Mr. Cullen vermutete, stand mit dem Rücken zu mir an der Fensterfront.

„Mr. Swan! Auf die Minute pünktlich, sehr schön!", bemerkte mich Ms. Brandon, kam strahlend auf mich zu und schüttelte mir die Hand.

Zaghaft, aber dennoch erleichtert erwiderte ich ihren Gruß. „Hallo, Ms. Brandon. Schön, Sie wiederzusehen."

Ihre lockere und zuversichtliche Art war wirklich ungemein beruhigend. Sie lachte nur und fuhr ohne Umschweife fort.

„Also dieser junge Mann dort ist mein Schwager Edward Cullen, die Person, weswegen der ganze Aufwand hier ja betrieben wurde.“ Sie deutete breit grinsend auf den gutaussehenden Mann, der sich nun missmutig zu mir umdrehte.

Schwager? Ich hatte gar nicht gewusst, dass einer der Cullensbrüder mit ihr liiert war. War ja aber auch egal.

Mein Blick richtete sich nun auf meinen zukünftigen Chef, der mich misstrauisch beobachtete. Ich fühlte mich augenblicklich unwohl in meiner Haut. Zugegeben: Er sah wirklich nicht schlecht aus. Groß, schlank, dunkle, zerzauste Haare, die einen kleinen Bronzestich aufwiesen und das Gesicht eines Models. Kein Wunder, dass er in der Damenwelt so gefragt war. Doch im Moment schien er mit irgendetwas unzufrieden zu sein.

Bevor sich etwa eine unangenehme Stille ausbreiten konnte, trat ich selbstsicher einen Schritt nach vorne und streckte ihm meine Hand entgegen: „Ich bin Isabella Swan, sehr erfreut Sie kennen zu lernen, Mr. Cullen."

Er zögerte einen Augenblick, beäugte erst meinen Arm und dann mich, bevor er sich mir ebenfalls ein wenig näherte und mit einem schlichten „Ms. Swan“ meine Hand schüttelte. Er warf seiner Schwägerin einen letzten Blick zu, den ich nicht deuten konnte, bevor er sich wieder der Glasfront zu wandte. Abwartend starrte ich auf seinen Rücken, es passierte jedoch nichts weiter.

Unsicher sah ich zu seiner Schwägerin, die unentwegt lächelte und zurück zu ihm.

Okay… was sollte das?

Etwas verwirrt, aber unter dem Versuch mir das nicht anmerken zu lassen, drehte ich mich endgültig zu der Schwarzhaarigen um. Vielleicht würde sie mich weiter einweisen und er war einfach nur… schüchtern?

„Ja prima, das lief doch hervorragend!" Sie nickte mir strahlend zu, bevor sie zurück zum Schreibtisch ging.

Also, unter ‚hervorragend' stellte ich mir was anderes vor. Wie wäre diese Begrüßung denn gelaufen, wenn sie nur eine weniger erfreulichere Bezeichnung verdient hätte?

Ms. Brandon nahm in der Zwischenzeit ein ledergebundenes, braunes Buch vom Tisch und reichte es mir.
„Das ist ihr, oder besser Edwards Terminkalender, das neue Zentrum Ihres Lebens." Sie zwinkerte erneut. „Damit Sie ungefähr wissen, was auf Sie zu kommt, lassen wir es heute und morgen noch etwas langsamer angehen. Die Termine für diese Tage habe ich schon gemacht. Sie sind jetzt dafür verantwortlich, dafür zu sorgen, dass unser lieber Mr. Cullen auch überall pünktlich ankommt."

Ein genervtes „Alice!" von eben diesem Mr. Cullen ließ sie inne halten; er schien sich von dieser ganzen Situation äußerst belästigt zu fühlen. Doch die Angesprochene verdrehte nur die Augen und fuhr fort.

„Unter uns: Er denkt, er bräuchte keinen Assistenten. Aber das sagt er nur, weil nämlich ich diese ganzen Sachen übernehme, wenn er mal wieder alle Gehilfen vergrault hat und er somit gar nicht merkt, was für eine Arbeit er verursacht", sagte sie mit gesenkter Stimme, obwohl es unverkennbar war, dass er sie klipp und klar hören konnte.

„Hör auf, solche Sachen an fremde Leute zu verbreiten. Ich brauche keinen Assistenten und Punkt", erwiderte er bissig.

Okay, in was war ich da rein geraten? Ein äußert unhöflicher Chef, der keinen Assistenten wollte, dessen Assistentin ich jetzt aber hundertprozentig war – heitere Aussichten.

Skeptisch wechselte mein Blick zwischen den beiden Leuten mir gegenüber hin und her. Sollte ich wieder gehen? War ich jetzt doch nicht mehr angestellt?

„Und ob du den brauchst. Ich habe im Moment wirklich andere Probleme, als dir den Dreck hinter zu räumen", antwortete die Schwarzhaarige seelenruhig.

Also blieb ich eingestellt. Das sollte doch eigentlich meine Einweisung werden, oder? Ich hatte ehrlich gesagt wenig Lust, bei dieser persönlichen Fehde im Schussfeld zu stehen.

„Ähm", wollte ich gerade ansetzten, um zu fragen, ob ich eventuell kurz den Raum verlassen sollte, als mich Ms. Brandon lächelnd unterbrach. „Keine Sorge, er ist nicht immer so; eigentlich ist er sogar ein wahrer Gentleman. Aber was die Arbeit angeht, ist er manchmal ein wenig stur..." Dabei warf sie ihm einen kurzen Blick zu. „Spätestens wenn ich weg bin, bleibt ihm ja gar nichts anderes übrig, als auf sie angewiesen zu sein und wenn er erst mal aufgetaut ist, wird das Arbeiten mit ihm eine Freude sein.“

Ich wusste nicht wieso, aber so richtig konnte ich daran noch nicht glauben. Aber ich beschloss mich davon nicht unterkriegen zu lassen und ihn durch meine gute Leistung überzeugen zu können.

So begann mein erster Tag unter dem ständig argwöhnischen Blick des Edward Cullen.
Review schreiben
 
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast